DIE MAJORIN

Multimedia, Macher & Making of


2023-25. Von Kreide bis zum sprechenden Gemälde wurde die Geschichte der "Majorin" von Lahrbusch auf neue Art inszeniert.


Die Idee, ihre Umsetzung und was sich sonst noch lohnt zu sehen, lesen und wissen gibt es hier und den weiterführenden Links.


K.I. LÄSST DIE MAJORIN SPRECHEN

Die Herrin der Seidenraupen

Die Majorin von Lahrbusch Erkner gemalt von Stefanie Richter RITARI Living Art

Mit Kunst, Kreide & KI durch die Zeit

"Sie war da!"

DIE GESCHICHTE

ERKNER 2024:  Vor 222 Jahren verstarb die „Majorin“ Philippine Albertina von Lahrbusch, die zentrale historische Persönlichkeit zum Heimatfest der Stadt Erkner.


Ihr Mann, Major von Lahrbusch, besaß seit 1761 das Seidenbauetablissement „auf dem Erkner“, mit der Maulbeerplantage. Nach dessen Tod führte seine Witwe den Besitz weiter, was für die damalige Zeit sehr untypisch war.


Sie stand unter permanenter Kontrolle des zuständigen Domänenamtes Rüdersdorf und setzte sich jahrelang zur Wehr. In ihrer Verzweiflung wandte sich die „Majorin“ an König Friedrich II., der zu ihren Gunsten entschied.


Sie durfte die Maulbeerplantage als Frau allein weiterführen.

Making of

Die "Majorin" wird zum Leben erweckt

Die Stunden bis ein Werk fertig ist,
sagen nichts über die Jahre,
die es bis dahin brauchte.

Die Majorin - Skizze

222 Jahre

Ein Moment. Eine Inspiration.

Es war zum Kolonistenfest 2023. Ich stellte meine Kunstdrucke erstmalig am Stand der Kunstfreunde Erkner e.V. aus. Ich gönnte mir eine Pause, während auf dem Museumshof ebenfalls zum ersten Mal das Kolonistenspiel aufgeführt wurde.

Die letzten Minuten des Stückes konnte ich noch erhaschen, traf auf den Alten Fritz und viele andere Figuren in Kostümen des 18. Jahrhunderts. Und sie.

Anmutig schritt die "Majorin" (Anne-Kathrin Doerfer) über das huckelige Pflaster, den Gehstock in der Hand, in sich ruhend, selbstbewusst. Beeindruckend.

Ich machte ein Foto, hielt sie fest. Die Farben, den Eindruck, die Haltung.

Bis heute

Eine Frau. Eine Plantage. Ein Brief.

Einige Wochen nach dem Kolonistenfest wurde entschieden, dass die "Majorin" die Hauptrolle 2024  spielen wird und damit traditionell auf den Plakaten, Postkarten und den Programmheften zum 30. Heimatfest erscheint.


Was für ein freudiger Zufall! Damit kam der Stein ins Rollen... bis heute.


Heute hat sie ein Gesicht, eine Bühne, ein zweites Leben. Heute erzählt sie uns ihre Geschichte und beeindruckt die Betrachter als sprechendes Gemälde. So wurde das Projekt zur modernen Heimatkunde, multimedial, spannend und kurzweilig für Jung und Alt, auch außerhalb von Heimatfest und Museumshof. Es sorgte für spannende Entdeckungen, kreative Experimente, schöne Erinnerungen und heitere Diskussionen.


Stand 10.05.2024 | Finale Animation mit der Stimme der Darstellerin, Anne-Kathrin Doerfer | Text: Frank Retzlaff | AI Animation: D-ID Creative Reality™ Studio


Stand 22.04.2024 | Testphase mit KI-generierter Stimme - man merkt, einige Wörter kann KI nicht gut aussprechen. Darum spricht nun das lebendige Original.

Die Majorin - Schablone

Wertschätzung in Kunst & Kreide

Auf Leinwand. Auf Stein. Auf Anweisung.

Von Kreide bis zum sprechenden Gemälde wurde ihre Geschichte innovativ inszeniert durch Frank Retzlaff (Stadtarchiv), Ellen Schneider (Perlfinder), Anne-Kathrin Doerfer (Heimatverein Erkner e. V.) und Stefanie Richter (Kunstfreunde Erkner e. V.), unterstützt durch die Stadt Erkner.


Anfang Mai 2024: Noch vor dem Heimatfest wurden im früheren Gebiet der Maulbeerplantage weitere Zeichen ihres Seins durch moderne Street-Art sichtbar: "Sie war da!" lesen Passanten neben dem stilisierten Gesicht der Majorin in orange leuchtender Sprühkreide, bis es nach wenigen Wochen wieder verblasst. Einige Neugierige fragen nach und lauschen gespannt, was es damit auf sich hat. So soll es sein ...


Ein historischer Moment: Die drei Bürgermeister seit der Wendezeit, Schulz, Kirsch und Pilz, begrüßen gemeinsam die Majorin unter dem letzten Maulbeerbaum ihrer Zeit, während wir sprühen.


Sie ist da.  Nach wochenlangem Malen, Abstrahieren und der Beschäftigung mit der Geschichte, der Recherche von modischen Details, dem Erstellen der Website, Postkarten und Lesezeichen sowie der Planung rund um das Fest erschien sie mir fast wie ein Filmstar aus längst vergessenen Zeiten. Als ich die Majorin dann lebendig auf der Friedrichstraße stehen sah, wie verabredet natürlich, spürte ich ein Entzücken und zeitgleich die Korrektur meines Verstandes, aufgetaucht aus aller Theorie und Technik.


Die unterhaltsame Historie mit Kunst, Kreide und KI war von August bis November 2024 im Rathaus Grünheide zu sehen und lesen.

Fortsetzung folgt ...